WJAR Stiftung der freien Frau in Rojava

Tafeln 7 & 8

„Freie Frauen sind die Basis einer freien Gesellschaft!“

> Projekte der Stiftung        –        > Stimmen der Mitgliedsfrauen

Zur Situation der Frauen in Rojava

Soviel positive Entwicklungen es für Frauen in Rojava aufgrund der Revolution auch gibt, ist dennoch die Lebenssituation von Frauen massiv von Krieg, Embargo und Gewalt bestimmt. Ein Viertel aller Menschen in Rojava sind Flüchtlinge. Die Lebenssituation von Frauen war bereits vor dem Krieg durch den beschränkten Zugang zu Bildung, ökonomische Abhängigkeit, angebliche Traditionen wie Zwangsheirat, Frauenmorde und das feudal-patriarchale Verständnis von Geschlechterrollen von struktureller Gewalt geprägt. Die bisherige Frauenrolle in der Gesellschaft von Rojava war beschränkt auf Haushalt, Kindererziehung und Pflege von Familienangehörigen. Trotz Schul- und manchmal auch Studienabschlüssen waren das Leben und auch der Lebensraum von Frauen zumeist auf Haus und Hof begrenzt. Die Lebenssituation von Frauen und Kindern verschärft sich zudem täglich aufgrund der wiederkehrenden traumatischen Erfahrungen durch die maßlos brutalen Angriffe des IS.

Aufgrund der Revolution in Rojava und der von Frauen eingenommenen Vorreiterrolle in den YPG/YPJ und auch im zivilen Bereich, ist der Weg geebnet für eine umfassende gesellschaftliche Neuordnung bezüglich des patriarchalen und hegemonialen Machtsystems im Mittleren Osten: Dieser historisch einmalige Frauenwiderstand gegen das brutalste Ausmaß männlicher Gewalt in Form der IS-Angriffe hat die Menschheit mit einer völlig neuen Frauenrolle beeindruckt.

Die Frauen in Rojava bauen das Leben neu auf und haben wesentlichen Anteil an der zivilgesellschaftlichen, politischen Umwandlung. Täglich legen Frauen ihre bisherige Lebensweise ab und beginnen einen neuen Lebensabschnitt mit der Entwicklung zur freien, selbstbestimmten Frau.

WJAR – Stiftung der Freien Frau in Rojava ist am 1. September 2014 als unabhängige und gemeinnützige Organisation gegründet worden. Sie begegnet den Schwierigkeiten von Frauen in Rojava auf wirtschaftlicher, gesellschaftlicher, politischer, gesundheitlicher und kultureller Ebene und durch Bildung. Die WJAR arbeitet nach dem Motto, „Die freie Frau ist die Basis einer freien Gesellschaft!“.

Ziele der Stiftung sind:

• Die Verbesserung der ökonomischen, kulturellen, sozialen und gesundheitlichen Situation von Frauen und Kindern
• Verbesserung der gesellschaftspolitischen Teilhabe von Frauen und Kindern u.a. durch qualitative Bildung
• Förderung der Gleichberechtigung von Geschlechtern, Ethnien, Religionen und Sprachen sowie deren Verständigung untereinander

Die Stiftung eröffnet mit ihrer dynamischen Arbeitsweise und strukturfördernden Projekten einen Weg für ein neues, freies Leben von Frauen in der Gesellschaft. Die Entwicklung der Freiheit des Denkens und der freien Persönlichkeit von Frauen, Kindern und auch Männern wird umfassend durch alle Projekte gefördert.

Die Arbeit der Stiftung ist auch ein Beispiel dafür, wie Frauen und Männer aus aller Welt sich gemeinsam für ein emanzipatorisches Gesellschaftsmodell in Rojava einsetzen und dadurch Motivation für ein erhöhtes Engagement in ihren eigenen Heimatländern entwickeln. Die Stiftung steht somit für eine internationale Verbundenheit und Solidarität zur Stärkung von Frauen in ihrer Fähigkeit zu Selbstorganisierung und Autonomie.
Die Projekte der Stiftung werden gemeinsam mit den Frauen der Kommune und Räten anhand von akuten Bedürfnisse entwickelt. So kräftigt die Stiftung die Frauen in ihrer Selbstbestimmung und Selbstverwaltung. Sie wirkt als Organisatorin, Mentorin und bestärkt Frauen in jeder Hinsicht.

Projekte der Stiftung

Die derzeitigen Projekte der Stiftung dienen vor allem dazu, die strukturelle Gewalt gegen Frauen abzubauen. Das heißt, Möglichkeiten für Frauen zu schaffen sich einzubringen und die Umgestaltung der Gesellschaft mitzugestalten. Zahlreiche Frauen, die sich in den Projekten der Stiftung engagieren, haben vorher als Hausfrau und Mutter gelebt, sollten als Mädchen oder junge Frauen verheiratet werden, sind geschieden oder verwitwet. Besonders die kurdischen Frauen, die mit uns arbeiten, können häufig weder in ihrer Muttersprache, noch auf Arabisch gut lesen und schreiben. Frauen werden durch die Stiftung motiviert, Aufgaben in Projekten zu übernehmen, sich an Arbeiten zu beteiligen und sich so Schritt für Schritt weiterzuentwickeln.

•  Aufbau von Kindergärten
•  Projekte für das Camp Newroz und Şengal
•  Projekte zur strukturellen Förderung des Zugangs zur Gesundheitsversorgung für  Frauen und Kinder
•  Projekte zur Förderung einer autonomen Frauenökonomie
•  Gestaltung eines Frauenparks
•  Dorf für Frauen

Unterstützung der Stiftung

Die Unterstützung der Projekte der Stiftung und damit die Förderung der Frauen in Rojava in ihrem Streben nach einem selbstbestimmten und freien Leben bedeutet ebenso die Förderung eines Friedensprozesses im Mittleren Osten. Frauen wie Männer sind herzlich eingeladen, die Stiftung zu unterstützen.

Die konkrete Unterstützung der Stiftung ist auf drei verschiedenen Ebenen möglich:

Personell: Menschen, die Interesse haben, sich mit ihrem Wissen und Können in die Arbeiten der Stiftung einzubringen, können für kurze oder längere Zeit nach Rojava fahren und mitarbeiten oder Seminare und Ausbildungen durchführen.

Materiell: Es gibt dringenden Bedarf an medizinischen Geräten, Medikamenten, therapeutischem Material, Bildungsmaterialien, Ausstattungen für den Aufbau des Gesundheits- und Bildungswesens.
Das Sammeln von Material und die Versendung nach Rojava sowie die Begleitung von Transporten kann lokal initiiert und mit uns koordiniert werden.

Finanziell: Es darf gespendet werden! Die finanzielle Förderung der Stiftungsarbeiten ist natürlich auch eine wichtige Grundlage, dazu können lokal und überregional Spendenkampagnen initiiert, Spenden gesammelt und die Stiftung als Spendenempfängerin empfohlen werden.
In Absprache mit der Stiftung kann diese in der Antragstellung für Projekte unterstützt werden, es können Projektkooperationen eingegangen und Projekte finanziert werden.
Internationale Solidarität ist gefragt! Ihre/Eure Unterstützung ist gefragt! Bringen Sie sich ein! Bringt Euch ein!

Denn die Freiheit von Rojava ist auch unsere Freiheit.
Für die Projekte wird dringend Geld gebraucht. Die Revolution der Frauen in Rojava kann nur erfolgreich sein, wenn die Menschen dort ihr Überleben sichern können. Unter den Bedingungen des Embargos der Türkei und der islamistischen Banden ist das sehr schwer. Ihre/Eure Solidarität ist gefragt. Organisiert Geld, sammelt, wo immer Ihr könnt. Solidaritätskonzerte, Kuchenstände auf Straßenfesten, stellen von Finanzanträgen und jede Aktionsform sind eine Unterstützung.

Spendet an:
Kurdistan Hilfe e.V.
Stichwort: WJAR
Bank: Hamburger Sparkasse
IBAN: DE40 2005 0550 1049 2227 04
BIC: HASPDEHHXXX

Die Kurdistan-Hilfe e.V. ist als gemeinnütziger Verein anerkannt. Spenden sind steuerlich absetzbar. Bitte Adresse mit angeben.

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Eröffnung eines der Kindergärten der Frauenstiftung WJAR

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